Weihnachtliches Flair bei der Stadtkapelle Neuffen
 
Vorstellung der neuen Uniform
Vor weihnachtlicher Kulisse begrüßte der erste Vorsitzende der Stadtkapelle, Martin Hirner, die zahlreich erschienene Vereinsfamilie, darunter namentlich die Gäste Herrn Bürgermeister Mathias Bäcker von der Stadt Neuffen, Herrn Dietmar Freudenberg, Ortsvorsteher von Kappishäusern, Frau Pfarrerin Anne Rahlenbeck, die Eltern und Großeltern der Flötengruppe und der Jungmusikanten, auch aus Kohlberg, die Jubilare, Ehrengäste, die Ehrenmitglieder sowie Ehrenpräsident Carlo Filkorn und den ehemaligen Dirigenten Manfred Wondra.
 
 
Die Jugendkapelle Neuffen/Kohlberg mit Blockflöten unter der souveränen Leitung von Renate Beck Winkler präsentierte sich in Nikolausmützen und eröffnete das kontrastreich gestaltete Programm. „Die Geschichte der Geburtstagsparty vom Christkind“ war als eine besondere Überraschung für die Zuhörer ausgedacht. In einer Theatervorstellung wurden die bekannten Weihnachtsfiguren mit einbezogen und zwischen den einzelnen Abschnitten als Überleitung von der Jugendkapelle dazu bekannte Weihnachts-Songs gespielt. Die herrlichen Kostüme zauberten ein farbenprächtiges Bild auf die Bühne und mit dem gemeinsam gesungen Lied „Laßt uns froh und munter sein“ war der Jugend alles in allem ein besonderes Kabinettstück gelungen.
 
 

 
 
Stadtkapelle präsentiert sich in neuer Uniform
Voller Spannung kündigte Martin Hirner die neue Uniform an und der aufgezogene Vorhang gab den Blick auf die Bühne frei. Ein „Ah“ und „Oh“ ging durch die Menge und ein herzlicher Beifall war wohl die Bestätigung für die richtige Wahl des neuen Erscheinungsbildes. Stadtkapellendirigent Wolfgang Landerer eröffnete mit seinen Musikern schmissig in k.u.k Manier mit einem Standardwerk der Militärmusik, dem Schönfeld Marsch.
Carina Hirner erledigte ihre Aufgabe als Moderatorin wie immer in charmanter Weise und kündigte als nächstes Melodien des erfolgreichsten Musical Komponisten Andrew Lloyd Webber an. Mit einem rhythmischen Feuerwerk eröffnete die Drum-Section den Song „Jesus Christ Superstar“. Gedämpfte Trompetenklänge modulierten zur Melodie des Musicalklassikers „Evita“ im leicht dahinschwebenden Caribic Sound, um im Ragtime und Rock Style mit „King Herod’s Song“ fortzusetzen. Der füllige Orchesterklang wurde schlanker, um dann „very Slowly“ zur Hauptmelodie des Musicals, dem Ohrwurm „Cats“, zu gelangen. Das Publikum quittierte die Begegnung mit diesen herrlichen Melodien durch begeisterten Beifall. Ehrungen sind stets ein wichtiger Bestandteil eines Vereinsfestes.
So konnte Martin Hirner Carmen Birkmaier für 30 Jahre aktives Musizieren auszeichnen.
Die Stationen ihrer sonstigen Tätigkeiten: Ausschussmitglied, Ausbilderin, 10 Jahre Jugendleiterin und Notenwart.
Daniel Joksch und Martin Neef wurden für 20 Jahre Dienst in der Stadtkapelle geehrt.
Der 2. Vorsitzende, Gerhard Göttinger, übernahm die Aufgabe der Ehrung und des Dankes an Martin Hirner für 40 Jahre Vereinstätigkeit. Seine musikalische Ader hätte er wohl von seinem Vater geerbt. Lange Jahre hatte er mit der Starlight Combo überregional Tanzmusik gespielt, um später mit „Martinis and a Rock“ musikalisch erfolgreich weiter zu agieren. Trotz 25 Jahre als Gemeinderat und Fraktionsvorsitzender hat er seinem Musikverein immer die Treue gehalten, wohl wissend, dass eine gute Kameradschaft die Grundlagen eines funktionierenden Vereines sind, um dann schließlich als 1. Vorsitzender der Stadtkapelle, unterstützt von seiner Familie, die weiteren Geschicke zu lenken. Die folgenden zu ehrenden Mitglieder verhielten sich keineswegs passiv, sondern hätten durch ihre Mithilfe der Fördernden Mitgliedschaft ihren wertvollen Beitrag zur Vereinsarbeit geleistet.
Egon Klink ist 30 Jahre tätig, davon 26 Jahre Ausschussmitglied. Gut bekannt als Grillmeister mit der Kochmütze. Bei jedem Fest oder einer Hocketse brachte er und seine Frau wohlschmeckendes von der Glut. Für seine Verdienste wurde ihm die Ehrennadel in Gold angeheftet. Hans Schall erhielt für 30 Jahre treue Mitgliedschaft die goldene Ehrennadel. Heinrich Seewöster, seit 35 Jahren verantwortlich für den Neuffener Weihnachtsmarkt, erhielt ebenfalls die goldene Ehrennadel.
Walter Rudolf trat mit 17 Jahren der Stadtkapelle bei und ist jetzt 60 Jahre Mitglied, seit 2004 Ehrenmitglied. Davon spielte er 44 Jahre Alt-Saxofon und war 23 Jahre lang Ausschussmitglied, davon 11 Jahre Schatzmeister. Mit einem Geschenkkorb, guten Wünschen unter herzlichem Beifall, konnte Martin Hirner diese besondere Ehrung vornehmen. Die fördernden Mitglieder Frau Annemarie Stumpp (20 Jahre), Herbert Laderer (30 Jahre), und
Dr. Wolfgang Unsöld (30 Jahre) waren leider verhindert, ebenso Andreas Kirchner.
 
Mit buntfarbigen Klängen, dem Instrumentarium aus Fiddles, Hornpipes, Tin Whistles, Flute, Oboe und Dudelsack nachempfunden, hat Ronan Hardiman ein musikalisches Portrait irischer Folk-Musik für Großes Blasorchester erstellt und vermittelt schon so ein hohes Maß an keltischem Kolorit. Aus dem Land der Barden und fahrenden Sänger voller trunkener Fröhlichkeit und balladesker Melancholie erklingen Melodien, die ihren Ursprung in landestypischen Liedern und Tänzen haben. „Lord of the Dance“ begeisterte noch vom ersten bis zum letzen sich mit ständigem Drive steigernden Ton.
Es ist erstaunlich, wie vielseitig und stilsicher ein Blasorchester aus unterschiedlichen Bereichen gestalten und interpretieren kann. Dies bewiesen wieder einmal die Musiker der Stadtkapelle unter Wolfgang Landerer. Im Swing Medley von Manfred Schneider, der die Melodien des amerikanischen Orchesterchefs und Marschkomponisten John Philip Sousa dazu verwendete war zu hören: The Stars and Stripes Forever, El Capitan, Washingten Post, Semper Fidelis,
In einem sehr authentischen Arrangement hat Naohiro Iwai Erinnerungen an das bahnbrechende Konzert in der New Yorker Carnegie Hall, die eigentlich der höheren Kunstform, nämlich der Klassik vorbehalten war, für Blasorchester eingerichtet. Drummer Martin Koch zauberte sofort im Four Beat Rhythmus die richtige Atmosphäre auf die Bühne. Markante Bläsersätze und Riffs wechselten mit strahlenden Saxofonklängen, immer wieder unterbrochen durch Melodielinien der Solo Klarinette. Thomas Joksch verstand es, stilistisch mit dem notwendigen Feeling die Erinnerung an Benny Goodman zu vergegenwärtigen. Beim legendären „Sing, Sing, Sing“ hatte der Swing Funke schon längst auf das Publikum übergegriffen. Der rauschende Beifall zeigte die Begeisterung der Zuhörer.
Mit einem großen Dankeschön an Dirigent Wolfgang Landerer, den Musikern mit Solisten, Carina Hirner für die Moderation und an die Geschwister Birkmaier für die Saaldekoration beendete Martin Hirner den offiziellen Teil der Weihnachtsfeier. Als stimmungsvollen Abschluss intonierte das große Orchester noch Weihnachtslieder im modernen Stil, um dann in kleiner Besetzung zusammen mit der Vereinsfamilie noch des Deutschen liebstes Weihnachtslied „O du fröhliche“ zu singen.
 
M. Wondra